Die Digitalisierung ist für produzierende Unternehmen sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance. Neue technische Entwicklungen wie Datensammler und Analysewerkzeuge ermöglichen neue Optimierungspotenziale in der Produktion. Ein gutes Beispiel dafür ist das Fachgebiet Data Science. Big-Data-Analysen oder Data-Science-Projekte können aus großen Datenmengen Hinweise und Optimierungspotentiale in der Produktion aufdecken. Für die Datenanalyse hat sich in Wissenschaft und Praxis der CRISP-DM-Ansatz durchgesetzt. Dieses Vorgehensmodell bietet eine gute Unterstützung für Data-Science-Projekte mit nützlichen Methoden und Werkzeugen zur Datenanalyse. In der Praxis ist jedoch oft zu beobachten, dass Data-Science-Projekte häufig von Datenexperten durchgeführt werden und die Verknüpfung von langjährigem Prozesswissen fehlt. In diesem Beitrag wird als Lösung für diese Herausforderung eine Kombination von Prozessoptimierungsmethoden aus dem Lean-Management- und Six-Sigma-Werkzeugkasten sowie Projektmanagement-Methoden für jede Phase des CRISP-DM-Ansatzes vorgestellt.

Dr. Friedrich Morlock und Prof. Dr. Mario Boßlau haben einen Beitrag zum Thema „Expertengestützte Data-Science-Projekte für die Produktion – Integration von Expertenwissen durch Prozessoptimierungsmethoden“ bei der ZWF Zeitschrift für wirtschaftlichen Fabrikbetrieb in Heft 6 im Juni 2021 veröffentlicht.

Der beschriebene Ansatz kann Produktionsunternehmen dabei unterstützen Expertenwissen in Data-Science-Projekte zu integrieren. Dieses Vorgehen hat zudem aus Change-Management-Gesichtspunkten einen großen Vorteil, da durch die Integration von Expertenwissen Berührungsängste gegenüber Data Science abgebaut werden können. Ergebnisse der Data-Science-Projekte lassen sich so besser nachvollziehen, da sie nicht nur als „Blackbox“ erscheinen, sondern als Gemeinschaftsarbeit aus Prozess- und Datenexperten.

Die Zeitschrift für wirtschaftlichen Fabrikbetrieb (ZWF) vermittelt in exklusiven Fachaufsätzen neue Erkenntnisse der Produktionstechnik und aktuelles Wissen über industrielle Leistungserstellungsprozesse. Die Zeitschrift wendet sich an Führungskräfte im Unternehmen sowie an Fachleute in Forschung und Lehre. Leitende Fragestellung der ZWF ist immer die Wirtschaftlichkeit der Produktionsprozesse. Die Kostensenkung beginnt in der Produktentwicklung und Konstruktion, reicht über Fertigung und Montage bis hin zu Vertrieb und Wartung und erstreckt sich zukünftig verstärkt auf die Rücknahme außer Dienst gestellter Produkte. Zudem hat neben der Vernetzung und Digitalisierung der klassischen Industrien (INDUSTRIE 4.0) die menschliche Arbeitsleistung eine erhebliche Bedeutung. Der moderne und wirtschaftliche Fabrikbetrieb erfordert somit zunehmend eine ganzheitliche Betrachtungsweise, welche die ZWF zur Richtschnur ihrer redaktionellen Arbeit macht. Fachbeiträge werden im Peer Review unabhängig und sorgfältig begutachtet.